Reisebericht aus dem Sanella-Album Afrika |
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In größeren Siedlungen entwickeln sich überall Industrien, die Sisal zu Garnen, Teppichen und Läufern verarbeiten. Gern sah ich zu, wenn die scharfen Buschmesser in den Händen der muskulösen Schwarzen die harten Blätter der Stauden kappten . |
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SCHNEEBALLSCHLACHT IN AFRIKA Das gigantische Massiv des Kilimandscharo lockte uns mit seiner weißen im Sonnenlicht glänzenden Eishaube so sehr, daß wir uns entschlossen, ihn zu besteigen. Alle Vorbereitungen für eine Safari, d. h. eine Wanderfahrt, wurden getroffen. Die für diesen Zweck angeworbenen Träger bekamen wie wir warme Decken und Wollmützen, die man über die Ohren ziehen konnte, denn bei der Besteigung mußten wir alle Klimate passieren. Mit einigen Eseln, die unser Gepäck trugen, machten wir uns auf den Weg. Es war ein beschwerlicher Aufstieg. Durch dichtes Gestrüpp, aus dem wir das Orgeln der Affen hörten, vorbei an Gebirgsbächen, stiegen wir höher und höher. In den höheren Lagen trafen wir sogar auf mannshohe weiß= und rotblühende Erika. Die Luft wurde immer eisiger. Aufkommende Nebelschleier ließen uns frösteln. Nach tagelangen Anstrengungen erreichten wir in etwa viertausend Meter Höhe eine Höhle, in der wir uns häuslich niederließen und erst einmal ausruhten. Hier oben war schon starker Frost. Die Luft war dünn, unsere Pulse schlugen schneller, und der rasche Klimawechsel machte uns viel zu schaffen. Nach weiteren Tagen hatten wir endlich die Anfänge des Kibogletschers erreicht und befanden uns inmitten von Eisbergen. Als nun noch Neuschnee fiel, gab es viel, viel Freude, denn eine muntere Schneeballschlacht im heißen Afrika hätten wir uns nicht träumen lassen. Die Ausbeute für unsere Kamera war reichlich. Doch auch das wuchtige Massiv des Kilimandscharo konnte uns auf die Dauer nicht halten. Dem Plan unseres Expeditionsleiters folgend, strebten wir der Ostküste zu. 1400 Kilometer waren zu bewältigen, um nach Mozambique zu gelangen. |
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Ursprünglich wollten wir von Usambara nach Daressalam fahren und von dort aus der Insel Sansibar einen Besuch abstatten. Diesen Umweg konnten wir uns nicht leisten, denn in zwei Wochen erwartete man den großen Regen im Hochland. Zu diesem Zeitpunkt mußten wir die Gegend von Njassa erreicht haben. In Usambara hatte Böhlau ein altes Auto gekauft, mit dem wir nach Mozambique fuhren. Das Fahrzeug war mehr als museumsreif. Ein gewaltiges, goldglänzendes Horn mit einem großen geflickten Gummiball zierte es. Wir amüsierten uns mächtig über diese Staatskarosse und trauten ihr nicht allzuviel zu. Aber der "rasende Roland", so nannten wir das Vehikel, schaukelte uns sicher an unser Ziel. Unterwegs begegneten wir einer Gruppe Neger, die Elfenbein transportierten. Sie zogen auf einem Trampelpfad entlang in Richtung der Küste. Sie fühlten sich überrascht und machten ängstliche Gesichter, als wir sie anhielten, um sie für fünf Minuten als Filmschauspieler zu beschäftigen. |
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Gewiß vermuteten sie zunächst, daß wir sie um das "weiße Gold" erleichtern wollten, und ihr Gewissen schien nicht rein zu sein, denn es ist in Afrika verboten, Elefanten zu jagen. Woher hatten sie die Stoßzähne? Wir fragten nicht danach. |
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Kilimandscharo, Massai, Massaikrals, Massaikrieger, Uganda, Kenia, Tanganyika, Tansania |
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